Marienmonat Mai

Maria Himmelskönigin

Der Himmel strahlt, die Blumen blühen in prächtigen Farben. Im Wonnemonat Mai wird seit Jahrhunderten Maria als Himmelskönigin verehrt.

Foto: Schwarze
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Gebete vor dem Maialtar

Seit dem fünften Jahrhundert hat sich unter einfachen Gläubigen eine reiche Marienfrömmigkeit entwickelt. Zu Hause vor einem Maialtar, aber auch in der Kirche feiern sie mit Liedern und Gebeten einen Gottesdienst, ohne dass ein Priester dabei sein muss. In dieser Tradition lebt eine Volksfrömmigkeit fort, die in Maria selbst ein Vorbild hat.

Das junge Mädchen Maria lässt sich auf die Ankündigung eines Engels ein. Dieser grüßt sie mit den Worten „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade.“ So beginnt das wohl am häufigsten gesprochene Gebet der Katholiken. Maria bringt den Sohn Gottes zur Welt. So wird sie zur Mutter Gottes.

Maria als Fürsprecherin

Maria glaubt, dass Gott stets den einfachen Menschen nahe ist. Auch daran knüpft die marianische Volksfrömmigkeit an. Die Menschen spüren, dass Maria eine von ihnen ist. Gott hat sie, ein einfaches Mädchen, zur Mutter seines Sohnes gemacht. „Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.“ Und dieser Gott „stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ Das singt Maria im Magnifikat (Lk 1,46–55), dem Lobgesang, der in jeder Vesper und in vielen Marienandachten gesungen oder gebetet wird. Ein starkes Bekenntnis einer ansonsten stillen Frau. Niemand kommt Gott so nahe wie Maria. Sie kann bei ihm für die Menschen Fürsprecherin sein und wird damit zur Schutz­patronin der Gläubigen. In ­diesem Sinne erweist sie sich als den Menschen und Gott gleichermaßen nahe.

Maria ist nicht nur Mutter Gottes, sondern auch Mutter der Gläubigen, die sich unter ihren Schutz stellen: „Maria breit den Mantel aus, mach Schutz und Schirm für uns daraus.“ So begegnen sich in der Verehrung Marias auf wunderbare Weise hohe Theologie und innige Volksfrömmigkeit. Das einfache Mädchen wird zur Gottesmutter, zur Himmelskönigin und zur Königin der Herzen vieler Gläubigen, die einen Gott suchen, der ihnen so nahe ist, wie sie sich der jungen Frau aus dem Volk fühlen.

Der Mai ist in der katho­lischen Kirche der traditionelle Marienmonat. Er knüpft an Bräuche an, die das Aufblühen der Natur feiern. Liebevoll werden Marienstatuen und -bilder mit üppigen Blumen geschmückt. An den Abenden im Mai versammeln sich meist Frauen zu Marienandachten in ihren Gemeinden. Sie wollen Maria, der Himmelskönigin, huldigen, die „der Mai begrüßen will“, wie es das bekannte Kirchenlied besingt. Die Gottesdienste sind geprägt von einem reichen Schatz an Liedern und Gebeten. In ihnen wird die ­Muttergottes immer wieder mit neuen Namen angerufen und um ihre Fürbitte gebeten.