Pfingstrose – Schönheit voller Vielfalt

Um Pfingsten blüht die „Rose ohne Dornen“. Bei uns wird sie Pfingstrose genannt.

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Die Pfingstrose ist unter vielen Namen bekannt, daher wir sie auch Päonie genannt. Früher war sie ebenfalls unter dem Namen Pferderose bekannt, da sie als Schmuck für die Pferde benutzt wurde, die in den Pfingstumzügen mitgingen. Hierfür waren die Blumen wunderbar geeignet, denn sie haben keine Dornen und können somit problemlos gepflückt werden. Auch die Pferde konnten auf diese Weise nicht verletzt werden.

Doch bei der Frage, woher die Päonie ihren Namen hat, spalten sich die Meinungen. So soll die botanische Bezeichnung „Päonie“ daher kommen, dass der griechische Arzt Paian mit Hilfe der Blume den Todesgott Hades geheilt haben soll. Dies habe seinen Lehrer Asklepios so verärgert, dass er ihn töten wollte, woraufhin Zeus den Arzt in eine Päonie verwandelte, um ihm das Leben zu retten.

Die christliche Namensgebung hingegen besagt, dass Jesus durch Galiläa zog und dort eine Frau traf, die mal als Magdalena bezeichnet wird und mal als Ruth. Diese wäre gern eine seiner Jüngerinnen geworden, jedoch hatte sie sowohl Mann als auch Kinder. So zog Jesus nach drei Tagen weiter und ließ sie zurück. Eines Tages besuchte sie einer der Jünger und teilte ihr mit, dass Jesus gestorben sei. Daraufhin flüchtete sich die Frau in ihren Rosengarten und weinte, bis sie eine wunderschöne Melodie hörte und ihr ganz leicht ums Herz wurde.

Sie bekam erneut Besuch eines Jüngers, der ihr von der Auferstehung Jesu berichtete. Danach stellte die Frau fest, dass alle Sträucher in ihrem Garten mit Rosen übersät waren, die jedoch ihre Dornen verloren haben. Für sie war dies ein Zeichen, denn sie dachte „Gott hat die Dornen fortgenommen und das Leid in Freude umgewandelt“. So bekam die Pfingstrose ihren Namen.

Vielfältige Päonie

Die Pfingstrose hat eine eigene Gattung, die Pfingstrosengewächse. Es gibt derzeit 32 verschiedene Arten, die größtenteils aus Europa und Asien stammen. Sie umfassen Stauden, Halbsträucher und Sträucher.
In Europa ist die wohl bekannteste Art die Gemeine Pfingstrose, die auch Bauern-Pfingstrose genannt wird. Sie ist in vielen verschiedenen Farben zu finden. In strahlendem Weiß, Creme, sonnigem Gelb und Rottönen, die fast schwarz wirken können.

Bei einer rosa Pfingstrose handelt es sich beispielsweise um eine gezüchtete Pflanze. Manche Blüten können sogar duften, weswegen einige der Kronblätter auch in Parfums zu finden sind.
Die Päonie ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze. Allerdings hat auch dieses Gewächs Präferenzen in Bezug auf Standort und Boden. So gefällt es ihr am besten in mineralischen, eher humusarmen Böden, die schwer und lehmig sind.

Außerdem graben die Rosen ihre Wurzeln gern auf einem vollsonnigen bis halbschattigen Standort in die Erde. Hierbei gilt, dass sowohl die Stauden- als auch die Strauchpfingstrose am besten im Herbst gepflanzt werden sollten. Die Blume wird, je nach Sorte, etwa 60 bis 100 Zentimeter hoch und wächst breit bis horstartig. In der Regel blüht sie ein bis drei Jahre nach ihrer Pflanzung.

Die Pflanze verfügt außerdem über eine vielseitige Symbolik. So gilt die Blüte als Sinnbild für den krönenden Abschluss, das Wesentliche, die Reinheit und die Schönheit oder das Vollkommene einer Sache. Außerdem steht sie als Sinnbild für die Demut und Hingabe. Weitere symbolische Bedeutungen sind in der Jungfräulichkeit, Tugendhaftigkeit, Fruchtbarkeit und Fülle, Überfluss und der sanften Liebe zu finden. In China galt die Blume lange als Symbol des Kaisers.

Auch zu Sonnensymbolen besteht eine enge Verbindung. Der kreisförmige Blütenkranz, der oftmals in der Farbe Gelb zu finden ist, versinnbildlicht die Sonne. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit ist die Pflanze in den östlichen Kulturen seit mehr als 2.000 Jahren für viele Dichter, Sänger und Philosophen zum Thema ihrer Werke.

Heilende Wirkung

Genauso vielseitig ist außerdem der Nutzen der Pfingstrose. Bis ins 19. Jahrhundert wurden die Wurzeln der Pflanze als Tee gegen Epilepsie gebraucht. Ihnen wurde außerdem von Hildegard von Bingen eine positive Wirkung gegen Fieber nachgesagt. In der Volksmedizin hingegen, legte man zahnenden Kleinkindern eine Kette aus Pfingstrosensamen in den Mund, um ihnen die Schmerzen durch das Kauen erleichtern zu können.

Neben der Herstellung von Parfums dienen die Blütenblätter in getrocknetem Zustand zur Verschönerung von Tees. Auch die Wurzeln und Samen finden ihren Platz in Tees, die gegen Krampfasthma, Blutungen der Gebärmutter, Bauchschmerzen, Muskelverkrampfungen und Rheuma- und Gichtleiden helfen sollen.

Der Päonie wird außerdem in der Traditionellen Chinesischen Medizin bestätigt, dass sie eine positive Wirkung auf die Milz und die Leber hat. So soll sie ebenfalls bei Kopfschmerzen und Anämie helfen. Die Haupteigenschaften liegen jedoch in der krampflösenden, schmerz- und blutstillenden Wirkung.

Da die Samen und die Blüten heutzutage allerdings als giftig gelten, muss die Pflanze sehr vorsichtig dosiert werden. Daher sollte man auf eigene Versuche verzichten. In der Heilkunde werden deswegen heute nur noch die Wurzeln der Pflanze angewandt.

Anna-Charlotte Supe